Millionenpoker um deutsche Krankenhäuser: Patienten sind Verlierer

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Short Facts:

1. Das deutsche Gesundheitssystem befindet sich in einem Millionenpoker um Krankenhäuser, an dem auch Finanzinvestoren teilnehmen.

2. Finanzinvestoren, insbesondere Private-Equity-Firmen, sind die treibenden Marktteilnehmer bei der Übernahme von Krankenhäusern in Deutschland.

3. Die Übernahme von Krankenhäusern durch Finanzinvestoren hat oft negative Auswirkungen auf die Patientenversorgung und kann zur Schließung von Notfallversorgungseinrichtungen führen.

Das deutsche Gesundheitswesen befindet sich mitten in einem Millionenpoker um Krankenhäuser, bei dem auch Finanzinvestoren mit von der Partie sind. Diese verfolgen dabei jedoch nicht selten ihre eigenen Ziele und der Patient geht leer aus. Ein Beispiel ist die Franz-von-Prümmer-Klinik in Bad Brückenau, deren Notaufnahme mittlerweile geschlossen wurde. Oft ist es schwierig herauszufinden, wer die Krankenhäuser im Rahmen von Kapitalverflechtungen tatsächlich besitzt. Häufig werden Kliniken an ausländische Finanzinvestoren, vor allem an Private-Equity-Firmen verkauft, die auch als „Heuschrecken“ bezeichnet werden.

Diese Branche agiert gerne im Verborgenen und viele der Investoren haben ihren Sitz in Steueroasen wie den Cayman Islands. Auch während der Pandemie und der Belastung von Krankenhäusern hat sich die Einkaufstour des Großkapitals nicht verlangsamt. Laut einer Studie von PwC waren im Jahr 2021 „Finanzinvestoren oder Strategen aus dem Ausland die treibenden Marktteilnehmer und haben weiterhin Plankrankenhäuser oder Krankenhäuser mit Versorgungsvertrag“ erworben.

Diese Entwicklung hat negative Auswirkungen auf die Patientenversorgung. Oft werden Kosten gesenkt, indem Personal abgebaut und Leistungen eingeschränkt werden. Auch die regionale Versorgung kann leiden, wenn Krankenhäuser geschlossen werden. Das Bündnis Klinikrettung kämpft daher gegen diese Schließungen und für den Erhalt von Krankenhäusern als wichtigen Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Es ist wichtig, dass dieser Prozess transparent gestaltet wird und die Interessen der Patienten im Fokus stehen.

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