Das ungenutzte Potenzial der Corona-Warn-App: Schlafmodus oder neue Funktionen?

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Seit ihrer Einführung im Juni 2020 wurde die Corona-Warn-App fast 50 Millionen Mal installiert und hat viele Menschen in Deutschland durch die Pandemie begleitet. Nach drei Jahren soll sie nun in einen „Schlafmodus“ versetzt werden. Trotzdem bleiben einige Funktionen weiterhin nutzbar. Eine berechtigte Frage ist jedoch, warum die weitverbreitete und heute bekannte App nicht für neue Zwecke, wie zum Beispiel als nationale Gesundheitsbehörden-App oder Impf-App, weiterentwickelt wird.

Die Corona-Warn-App war ein wichtiger Begleiter während der Pandemie und hat laut Bundesgesundheitsministerium über 48 Millionen Installationen seit ihrem Start im Juni 2020 verzeichnet. Am 31. Mai 2023 enden die Verträge mit SAP und T-Systems, die für die Entwicklung und Wartung der App zuständig sind. Ab dem 1. Juni 2023 werden bestimmte Funktionen der App in einen „Schlafmodus“ versetzt, wie das Gesundheitsministerium der Nachrichtenagentur DPA mitteilte. Dies ist aufgrund der auslaufenden Verträge mit den IT-Dienstleistern und der entspannteren Lage in Bezug auf die Corona-Pandemie der Fall.

Trotz des „Schlafmodus“ bleiben einige Funktionen der App weiterhin nutzbar, wie zum Beispiel die elektronischen Impfzertifikate. Das Gesundheitsministerium betont auch, dass die App schnell wieder aus dem „Schlafmodus“ geweckt werden kann, falls sich die Situation bezüglich der Corona-Pandemie wieder ändern sollte.

Ende 2022 erklärte Virologe Christian Drosten die Corona-Pandemie für beendet und die Lage als „endemisch“. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom nutzten zum Jahresende 37 Prozent der Bundesbürger:innen die Corona-Warn-App weiterhin. 61 Prozent der Befragten sprachen sich für einen Weiterbetrieb der App aus.

Angesichts der hohen Nutzerzahlen und der breiten Akzeptanz der Corona-Warn-App stellt sich die Frage, warum diese nicht für neue Zwecke genutzt wird, wie etwa als nationale Gesundheitsbehörden-App oder Impf-App. Eine mögliche Erklärung könnte die auslaufenden Verträge mit den IT-Dienstleistern und die damit verbundene Reduzierung der Wartung und Aktualisierung der App sein. Eine Weiterentwicklung der App für neue Zwecke würde wahrscheinlich zusätzliche Investitionen erfordern und könnte auch datenschutzrechtliche Fragen aufwerfen.

Trotzdem sollte eine Diskussion darüber geführt werden, ob und wie die Corona-Warn-App für zukünftige gesundheitliche Herausforderungen weiterentwickelt und genutzt werden kann, um die bereits vorhandenen Ressourcen und die Akzeptanz in der Bevölkerung bestmöglich zu nutzen.

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2 thoughts on “Das ungenutzte Potenzial der Corona-Warn-App: Schlafmodus oder neue Funktionen?

    1. Guten Morgen,
      Gastbeiträge sind willkommen, wenn der Inhalt zum Blog passt.

      Viele Grüße

      Heiko

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