Neue Technologie: Bioprinter druckt lebende Zellen auf Organe für minimalinvasive Eingriffe

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Ein Forschungsteam der University of South Wales hat einen 3D-Biodrucker entwickelt, der Biomaterial in mehreren Schichten direkt auf innere Organe und Gewebe drucken kann. Das F3DB genannte Gerät ist minimalinvasiv einsetzbar und lässt sich aufgrund seiner Flexibilität wie ein Endoskop in den Körper einführen.

Bestehende 3D-Bioprinting-Techniken erfordern, dass Biomaterialien außerhalb des Körpers hergestellt werden und die Implantation in eine Person würde in der Regel eine große Operation mit offenem Körper erfordern, die das Infektionsrisiko erhöht. Daher suchten die Forschenden nach einer Möglichkeit, Zellen direkt an Organen im Inneren des Menschen aufbringen zu können, um diese Risiken zu minimieren.

Der 3D-Biodrucker besteht aus einem weichen Roboterarm mit einem dreiachsigen Druckkopf. Der hydraulische Roboterarm kann 3-dimensional verbogen und gedreht werden und seine Steifigkeit lässt sich über verschiedene elastische Gewebe und Schlauchtypen genau auf den gewünschten Einsatzzweck anpassen. Der Druck erfolgt manuell oder automatisch mit vorprogrammierten Formen.

Die Forscherinnen und Forscher probierten den 3D-Bioprinter aus, indem sie Bindegewebszellen im Inneren eines künstlichen Dickdarms und auf der Oberfläche einer Schweineniere ausdruckten. Die Zellen blieben während des gesamten Druckvorgangs intakt und wuchsen anschließend weiter. Nach einer Woche verzeichneten die Wissenschaftler eine Zellvermehrung um das Vierfache.

Das Ziel der Wissenschaftler ist es, das Gerät als All-in-one-Gerät für Endoskopien zu etablieren, um minimalinvasive Operationen durchzuführen. Der Bioprinter soll in vivo an lebenden Tieren getestet werden und mit weiteren Funktionen wie einer Kamera und einem Scanner ausgestattet werden, mit dem die Bedienenden Gewebe in Echtzeit rekonstruieren können.

Insgesamt bietet der 3D-Biodrucker eine vielversprechende Technologie, die in Zukunft möglicherweise die Art und Weise verändern wird, wie minimalinvasive Eingriffe durchgeführt werden.

Quelle: Heise.de

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