SAP-Healthcare-Strategie unter Beschuss: Krankenhäuser fordern bessere Lösungen und mehr Klarheit

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Das Krankenhaus-IT Journal hat kürzlich darüber berichtet, dass die Healthcare-Strategie von SAP nicht mehr nachvollziehbar ist. Im Oktober 2022 hatte SAP angekündigt, keinen Nachfolger für die Branchenlösung SAP Patientenmanagement (IS-H) in der S/4HANA-ERP-Welt zu entwickeln. Stattdessen wollte SAP entsprechende Optionen für ein modulares Krankenhaus-IT-System bieten. Anbieter von Krankenhausinformationssystemen sollten demnach, ab dem Jahr 2023 zusätzliche Industriestandards unterstützende Schnittstellen, sowie generell die SAP Business Technology Platform (BTP) als Erweiterungsplattform zur Verfügung stellen.

Allerdings sieht die Realität derzeit anders aus. Laut Michael Pfeil, dem Sprecher des DSAG-Arbeitskreises Healthcare und IT-Abteilungsleiter bei der Universitätsklinikum Bonn, stehen viele Kliniken und Krankenhäuser vor einer ernstzunehmenden Situation, da die laufenden S/4HANA-Vor- und -Umsetzungsprojekte zunehmend ins Wanken geraten. Einige Krankenhäuser haben die Einführung von S/4HANA sogar komplett gestoppt, was die vielen anstehenden Aufgaben noch weiter verzögert.

Die Gründe dafür sind vor allem, dass es zu viele offene Fragen gibt. Beispielsweise gibt es keine validen Transformations-Roadmaps, die auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Es ist nicht klar, ob die Bedarfe der Kunden belastbar abgeprüft wurden und ob die Ist-Zustände in den Einrichtungen bekannt sind. Es ist unklar, welche Ressourcen bei ernstzunehmenden Dienstleistern in diesem Bereich verfügbar sind und ob die perspektivischen Lösungen investitionssicher oder zeitlich begrenzt sind. Es ist auch nicht klar, wie mit der Lizenzierung im Sinne der Kunden umgegangen wird und ob die Lösungen länderübergreifend, zumindest für den DACH-Raum, sind. Es ist nicht sicher, ob der Zeitplan mit den Realitäten der Kunden abgestimmt ist.

Mit der Ankündigung, keinen Nachfolger für IS-H zu bieten, hat SAP im vergangenen Herbst darauf hingewiesen, über die bestehenden Schnittstellen (API) hinaus weitere Optionen bieten zu wollen, um Krankenhausinformationssysteme, die zukünftig die bisherigen IS-H-Funktionalitäten abbilden sollen, in das S/4HANA-Kernsystem zu integrieren. Zu diesen Optionen gehören die Foundation Services und eine Anbindung über die FHIR-Schnittstelle in der Cloud.

Quelle: Krankenhaus-IT-Journal

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